Dunedin – On the road to nowhere

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Wir werden alle früh morgens wach. Das kleine Kind hat keine Lust mehr zu schlafen. Gut so, denn unser Ziel ist nur bei niedriger Tide begehbar. Wusstet ihr, dass es in dieser Gegend so heftige Gezeiten gibt? Also, umräumen und dann nix wie los. Auf leeren Magen wandert es sich gleich doppelt so gut und somit haben wir uns das Frühstück danach wenigstens verdient. Meine Freude ist groß, denn dieser Strand ist mit ein Grund, dass es uns in diese Gegend verschlagen hat. Auf dem Weg kommen wir an einem alten, sehr urigen Friedhof vorbei. Das alte und große Wurzelwerk der Bäume gräbt sich durch die verfallenen Gräber. Es riecht nach Eukalyptus.

 

Auf der steilen Fahrt Richtung Beach dann der Schock. Schwallartig übergibt sich das kleine Kind. Naja, wird schon nicht so schlimm sein. Schließlich sind die Straßen sehr steil und kurvig, kann ja mal passieren.

 

Am Parkplatz zum Tunnel Beach sind wir allein. Der Weg zieht sich steil in die Länge. Erst unscheinbar, dann atemberaubend schön. Mit Sandsteinformationen, die vom Wasser umspielt werden. Unten angekommen werden wir von zwei faulen Kreaturen empfangen. Sie machen uns darauf aufmerksam, dass sie eine gewisse Distanz haben wollen. Verständlich, ich würde morgens auch meine Ruhe haben wollen. Die Große war von den beiden Seelöwen begeistert, zeigte aber auch einen gewissen Respekt. Gut so.

 

Von hinten werde ich dann plötzlich von einem Schwall Milch überzogen. Okay, erst mal sammeln. Was ist eben passiert?! 

Die Kleine hat sich hinter mir in der Trage erbrochen und somit ist meine Jacke samt Trage mit weißem Schnodder überzogen. Das Kleinkind gleich mit. Hat was von Vogelkacke. Riecht aber definitiv anders. Fragt sich, was schlimmer ist. Also, nix wie hoch zum Auto. Ich renne mit Kind in der Rückentrage vor. Der Weg zieht sich. Danke du schei* Berg. Die Große kommt mit dem Papa nach und meistert es „grandios“.

Anschließend dann das wohlverdiente Frühstück. Tut gut, wenn man vor dem Frühstück schon was getan hat. Neben uns kommen langsam andere Autos an.  Läuft also.

 

Anschließend rein nach Dunedin. Abstecher auf der Baldwin Street. Tatsächlich die steilste Straße der Welt. Camper dürfen hier übrigens nicht hochfahren. Hätten wir auch nicht wollen. Unsere Rennwagen Motorisierte Blechbüchse hätte das eh nicht geschafft. Emma von Jim Knopf hat da mehr im Kessel. Den Unmuts-Anfall der Großen ignorieren wir uns laufen hoch. Am Ende hat sie dann mal wieder doch Spaß. Einfach Mal den Alten was glauben…


Dann einkaufen für die kommenden Tage. Plan, wir wollen uns gerne noch die vielen Strände der Umgebung anschauen. Nebenbei gab’s noch ein Weihnachtsschnäppchen und somit können wir Eltern nun endlich alle Schritte zählen, die wir unseren Kindern hinterherlaufen. Endlich können wir messen, wie schlecht wir durch die Bälger eigentlich schlafen. Das motiviert neben dem schlechten Wetter wenigstens ein bisschen. Aber mal im Ernst, das schlechte Wetter klebt an uns. Schlimmer als Kaugummi in den Haaren und so entscheiden wir uns noch auf der Fahrt über die Halbinsel raus zum Royal Albatros Center, dass wir doch lieber dem Regen entfliehen wollen und weiter Richtung Wanaka fahren. Die Gegend ist ja schließlich bekannt für ihr tolles Wetter. 

 

Strände machen eben bei so einem Schietwetter null Spaß. Der Albatros Felsen war auch eher mäßig. Den überhöhten Eintritt haben wir uns gespart. Die großen Vögel sehen wir von weitem. Angepriesene Pinguine waren auch keine da. Und so starteten wir. Begleitet von nicht mehr endenden Regen. Wenigstens haben wir zwei tolle Reise Gefährtinnen die uns das Leben mit ihren süßen Gesängen erheblich angenehmer gestalten. „Aloha heja he“ ist echt der Renner. Während wir Eltern, wie Achim Reichel, die Welt verfluchen und auch lieber auf Sansibar wären, grölen die Mädels lautstark mit. Naja, persönliches Pech und Sansibar muss warten.

 

 

Das trostlose Landesinnere bestätigt unsere geringen Möglichkeiten für eine Übernachtung. Liegt wohl daran, dass es ein altes Goldgräberland ist und die Arbeiter alle wieder abgehauen sind. Wir landen auf einem kleinen,  aber sehr hübschen Platz. Mal wieder zu spät. Außer uns ist noch ein Ehepaar da. Die passionierte und pensionierte Tanzschullehrerin mit Musicallaufbahn aus Dunedin erzählte mir ihr halbes Leben.

 

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