Im Vorfeld ist es nicht wirklich rund gelaufen. Viel Arbeit und zwei kleine Kinder verhindern erfolgreich eine strukturierte Vorbereitung auf eine fünfwöchige Reise. Wenn man dann auch noch die Große wegen vermeintlichen Coronafällen vier Tage früher aus der Kindergartengruppe holt und die Kleine pünktlich zu dieser heißen Phase 3-Tage-Fieber bekommen will, ist man sich schon nicht mehr ganz so sicher, ob man nicht lieber einfach ein Wellnesshotel ohne Kinder mit All Inclusive buchen will. Wenn man dann auch noch einen Tag vor dem Start feststellt, dass man die erste Unterkunft einen Tag zu früh gebucht hat und man nun von Freitag auf Samstag ohne Zwischenstopp 1400 km von Landsberg nach Ålbæk runterrocken darf, kickt die Resignation rein und man lässt einfach nur noch geschehen, was geschehen muss.
Allerdings sind unsere Hirne verdammt zähe Biester. Wenn man sich nämlich schon drauf einstellt, dass es schrecklich und anstrengend wird, ist es am Ende überraschenderweise nur noch das Zweitere. In den 16,5 h Fahrt (+ Pausen) meckert die Große nur marginal und die Kleine schläft halt einfach bei jeder sich bietenden Gelegenheit… und die Gelegenheiten bieten sich halt auch fast 15 h davon. Dazwischen und beim Frühstück grinst sie einen an und gluckst, wenn man sie mal für 10 min kurz aus dem Sitz holt und freut einfach sich dabei zu sein. Perfektes Reise-Baby. So kann’s weitergehen.


Entgegen aller Vorhersagen empfängt uns Ålbæk mit Sonnenschein, einer tollen Küstenlinie und einem verschlafenen Hafen. Die Wohnung ist klein aber liebevoll eingerichtet. Uns zieht es an den menschenleeren Strand der mit Muscheln und Schneckenhäusern bedeckt ist.
Wir entspannen am Rand der Dünen und haben die anstrengende Fahrt und den verpassten Schlaf fast schon wieder vergessen. Gute Wahl, genau hierher gegangen zu sein. Wir schlafen tief, fest und allesamt länger als gewohnt.
- ca. 1400 km
- 16,5 h Fahrt inkl. Pausen
- ein mit Filzstift “geschminktes” Kind
- ein Frühstück beim Bäcker

