Der Zitronensee sollte unser nächster Aufenthalt werden. Genauer gesagt die Lemonsjø Fjellstua. Ein kurzes Schläfchen der drei Damen, Schwubdiwub waren wir da… und wieder hatten wir Glück, dass unsere Hütte schon gegen Mittag bezugsfertig war. Wieder ein kleiner Glücksgriff. Wieder mit offenem Kamin. Nur diesmal heimelig oberhalb des Sees gelegen. Draußen empfängt uns angenehmer Kiefergeruch. Kleine Pfade durch das hügelige, bewaldete Anwesen laden zum erkunden ein. Ganz nach dem Geschmack der Großen.



Den Nachmittag verbrachten wir unten am See und in der Hütte, um die restlichen Stationen unserer Reise zu buchen. So flexibel es ist, nicht alle Unterkünfte im Vorfeld zu buchen so viel Zeit verschlingt die allabendliche Recherche für die kommenden Stationen.
Der nächste Tag sollte Vormittags freundlich sein, also ab auf den Bock und an den Gjende, Ursprung der Sjoa und Ausgangspunkt für den Besseggen, Norwegens meistgewanderte Route, die über einen Grat führt und einmalige Ausblicke in den Jotunheimen verspricht. Allerdings sind wir verantwortungsvolle Eltern, die ihre Kinder nicht über verschneite Gebirgskämme in 1.700 Metern Höhe kloppen. Wir begnügen uns damit, uns an den Kiesstrand zu legen, die Große Steinchen werfen, die Kleine Steinchen futtern zu lassen und einfach die Berglandschaft und diesen wunderschönen See auf uns wirken zu lassen. Immer wieder unterbrochen vom Geplapper der großen, die heute mal wieder ihre (imaginären) Freunde Paulina, Anton und Marie im Schlepptau hatte und sich lautstark mit ihnen um ihr (imaginäres) Telefon stritt. Nein, unser Kind hat keinen Schaden sondern hat sehr kreative und emotionale Züge.


Der Nachmittag brachte Regen und wir zogen uns wieder in die Hütte zurück, feuerten den Kamin an und wurden dann doch kurz hektisch, als wir festgestellt haben dass unsere Vormieter unsinniger Weise den Rauchabzug geschlossen hatten. Immerhin halten wir nun den autodidaktischen Kaminführerschein in unseren Händen und wissen, wie man diese vermaledeite Klappe auch bei loderndem Feuer so blockiert, dass sie auch wirklich aufbleibt, wenn man den Hebel wieder loslässt.
Bei recht ekligem Sprühregen packten wir am nächsten Tag unsere Sachen. Heute stand die Fahrt über das Sognefjell zu unsere nächsten Unterkunft beim Lustrafjord an. Nach einem glücklicherweise trockenen Einkauf in Lom fuhren wir stetig aufwärts bis wir uns in einer komplett verschneiten und wolkenumhangenen Umgebung wiederfanden. Hin und wieder deuteten Risse in den Wolken an, welch eindrucksvolle Aussichten sich gerade um uns herum befanden. Mehr war uns leider nicht vergönnt. So hakten wir die eigentlich geplante Wanderung auf dem Fjell ab. 5° Celsius und Sprühregen sind kein guter Partner für gut gelaunte Kinder.





Wir fuhren wieder runter Richtung Fjordland und freuten uns auf die Unterkunft, die wir uns bereits in Deutschland als Bleibe für fünf Tage und Annys Geburtstag ausgesucht hatten. Endlich mal ein paar Tage entspannen, nachdem die letzten Stationen doch eher Kurzaufenthalte waren………… oder?