Muriwai, Karekare und Paiha Beach – Wie im Film

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Wir fahren ab Auckland eine weitere Stunde Richtung Muriwai Beach. Die Fahrt ist regnerisch – pausenloser Regen. Wir landen in der angesagten Urlaubsregion im Großraum Auckland. Eine Stunde und man ist sozusagen im Paradies. Kein Wunder, dass die Aucklander hier ihre Wochenenden verbringen.

 

Unser Ziel ist ein kleiner feiner Campingplatz am Muriwai Beach. Ursprünglich wollten wir an einen anderen Strand, allerdings war dieser aufgrund eines Surf-Festivals ausgebucht. Gut so, denn mit dem Platz haben wir unheimlich viel Glück! Der herzliche Empfang tut gut und wir bekommen einen schönen Platz zugewiesen. Alle Facilities sind neu. Alles ist sauber. Es hat eine Laundry, der schwarze Strand ist hinter dem Deich. Könnte also nicht besser sein.

Unsere Kids sind tatsächlich auch nicht die einzigen Kinder auf dem Platz und so schaut die Große, was die Nachbarskinder tanzen. Sprachbarrieren sind da um gebrochen zu werden. Wir gehen an diesem Spätnachmittag noch kurz an den Strand. Immer wieder nieselt es. Der Zufluss am unteren Ende des Strands ist begehbar. Eine Art Höhle. Trotzdem gehen wir nicht hinein. Wir kennen die Gezeiten nicht, außerdem ist es rutschig. Den Felsen mit den Tölpeln heben wir uns für einen anderen Tag auf. Immerhin werden wir hier 2 Nächte bleiben.

 

Am nächsten Tag brechen wir recht früh auf. Wir wollen uns den Karekare Beach anschauen. Soll wohl ein unwahrscheinlich toller Strand sein, der auch schon für den berühmten Film „Das Piano“ als Kulisse herhalten musste. Schon an der Zufahrtsstraße werden wir gewarnt, dass unser Camper eine gewisse Höhe nicht überschreiten darf. Wir sind knapp darunter und versuchen unser Glück. Die Fahrt ist unwahrscheinlich kurvig und steil. Hätten wir das gewusst… der Strand muss wirklich gut sein.

Einige Zeit später riecht es nach Bremsen und abgeriebenem Gummi. Unter der Höhenbegrenzung, einem dicken umgestürzten Baum kommen wir gut durch. Der Parkplatz ist trotz des Regens relativ voll. Als wir am Strand ankommen, können wir uns wirklich kaum satt sehen. Wenn in der Kamera ein Film gewesen wäre, wäre er in Nullkommanix voll gewesen. Wir machen eine Pause und genießen den menschenleeren  Strand und dessen Schönheit.

 

Diese Erinnerung wird bleiben. Hat sich fest eingebrannt. Ein Marmeladenglasmoment. Ich träume noch immer von der Luft, dem Rauschen und dem unglaublichen Licht mit dem beeindruckenden Wolkenverhangenen Farb-Schauspiel. Nachdem wir dem Strand auf Wiedersehen gesagt haben, geht’s noch kurz am Wasserfall vorbei. Und ja, einmal unterm Wasserfall baden muss schon sein. Das Foto ist beweis genug. Das Wasser war Schweinekalt.

 

Anschließend keucht unser grüner Frosch den Berg wieder hoch. Der Motor hält. Treu und zuverlässig ist er ja schon irgendwie – unser Camper. Wir schauen uns an diesem Tag noch einen weiteren Strand an. Der Piha Beach ist um einiges touristischer. Schön aber unheimlich voll. Wir ziehen den Schluss dass wir uns tatsächlich den besten Ort für den Abschluss unserer Reise ausgesucht haben. 

 

 

Abends schauen die Große und ich uns noch gemeinsam den Sonnenuntergang an. Unglaublich schön und tatsächlich war es der einzige Sonnenuntergang des ganzen Urlaubs. Immer hatte ich etwas angst davor aber tatsächlich ist es auch die letzte Nacht in unserem Camper. Oh wie bin ich traurig. Am nächsten Tag ist dann alles soweit fertig. Wir haben am Vorabend noch Wäsche gemacht und sind soweit startklar. Bald heißt es ab nach Auckland und den Camper abgeben. Trotz einiger kleiner Probleme, werde vor allem ich den grünen Frosch vermissen. Die Zeit im Camper hat uns einfach so viel gelehrt und uns noch mehr zusammengebracht.  Es ist eben keine Floskel wenn man sagt, dass man zum Glücklich sein, nicht viel braucht.

 

Vor unserer Abfahrt schauen wir uns noch die Tölpel Kolonie an. Ein beeindruckendes Schauspiel und eine grandiose Geräuschkulisse. Von oben beobachten wir alte und junge Vögel und erhaschen sogar einen Blick auf den Nachbarstrand. Apropos Strand. Das Wetter ist an diesem Tag phänomenal und die Aucklander sind in Scharen hier. Für uns gibt es noch ein letztes Eis am Strand. 

 

 

Auf dem Weg nach Auckland machen wir noch einen kurzen Abstecher an einem der Kauri-Walks. Eigens zum Schutz der Kauri eingerichtete Reinigungs- und Desinfektionsstationen umzäunen die geschützten Bereiche. Das Schuhe reinigen geht schnell. Die großen Bäume sind wirklich beeindruckend. 

Unsere letzte Fahrt fühlt sich komisch an. Wir gehen noch kurz ein paar Kleinigkeiten einkaufen bevor wir Auckland und damit unser letztes Ziel erreichen. An unserer gebuchten Unterkunft können wir mit dem Camper sogar umsonst parken. Ein gut ausgestattetes Apartment. Hier werden wir also schlafen. 

 

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