Rotorua – Der Geruch von fauligen Eiern

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Hättet ihr gedacht, dass eine nach Schwefel stinkende Ortschaft so ausgebucht ist, dass man fast keinen Stellplatz mehr bekommt? Nein? Ja, wir auch nicht. Wir haben dann aber doch mal wieder mehr Glück als Verstand gehabt. Nachdem wir an mangels Alternativen morgens an dem Stellplatz am See erwachen, schauen wir noch den Wasserski-Fahrern zu. Anschließend Frühstücken und los ging’s Richtung Rotorua. Ein kurzer Zwischenstopp bei den Blue Spring Putaruru. Als wir ankommen, ist wenig los. Vielleicht stehen 5 Autos über den ganzen Parkplatz verteilt. Nicht auszumalen, dass uns auf dem Rückweg “Massen” entgegenkommen.

Die Blue Spring Putaruru sind aber auch wirklich eine Augenweide. Man will einfach nur dieses glasklare Wasser trinken. Nicht wirklich verwunderlich, dass hier 60% des abgefüllten neuseeländischen Wassers herkommen. Ein traumhafter Anblick und hätten wir an diesem Tag nicht noch Rotorua auf dem Plan gehabt, wären wir bestimmt den idyllischen Track weiter gelaufen. Die Mädels hatten jedenfalls ihren Spaß, auch wenn die Kleine auf dem Rückweg ein paar Tränen vergossen hat. 

 

Danach ging es weiter. Nächster Stopp Wai-o-tapu. Als wir die Autotüren öffnen, steigt uns der altbekannte Schwefelgeruch in die Nase. Wer den Geruch nicht kennt, es riecht nach faulen Eiern. Hier waren wir schon vor 7 Jahren. Der Plan, dass es der Großen gefallen könnte, geht dann auch tatsächlich auf. Wir kommen nicht mehr ganz so früh an. Es ist schon ein bisschen was los. Der Weg teilt sich in 3 Strecken. Natürlich laufen wir wie immer, die große Runde. Es geht an Kratern, heißen Quellen, heißen und kalten Teichen, Schlamm-Teichen und Tümpeln vorbei. Irgendwie ist es trotzdem schwer Vorstellbar, dass das Wasser dort tatsächlich 100°C hat. Die Landschaft empfinden wir als bizarr und unwirklich, die Farben unheimlich klar. 

Unsere Große ist von dem heißen dampfenden Schlamm begeistert und fragt uns über dessen Entstehung und die Vulkane Neuseelands aus. Die Kleine hingegen beschließt an diesem Tag das Treppenlaufen zu perfektionieren! Gut, dass wir einen Schrittzähler haben. 

 

 

Als wir am Ausgang noch einige Souvenirs kaufen, merken wir plötzlich, wieviel Glück wir an diesem Tag eigentlich haben. Der Park wurde einfach unerwartet aufgrund eines Wasserrohrbruchs um 15:00 Uhr geschlossen. Naja, so ein Rohrbruch im Klo macht auch sicher Spaß. Nach kurzer Stärkung fahren wir zu unserem Campingplatz. 

Bei unserer Ankunft steht auf unserem Platz ein Pick-Up. Mal wieder sind wir von vielen großen Zelten umgeben. Wir haben einen Eckplatz, nicht wirklich schön aber für eine Nacht okay. 

Nach kurzer Zeit bestätigt sich unser Eindruck, dass der Platz für das gegebene Angebot doch ziemlich teuer ist. Manchmal hat man jedoch keine andere Wahl. Trotzdem, wir haben uns aufgrund der Hot Pools für diesen Platz entschieden und natürlich nutzen wir den Familienpool am selben Abend. Die Kids sind selig! Wir Eltern sind im Stress, weil die Wäsche am selben Abend noch gewaschen werden muss. Wieder ein Desaster, weil diverse Waschmaschinen kaputt sind. Die Duschen sind auch nur semi gut. Toll, wenn am Waschhaus steht, dass dieses Jahr noch die sanitären Anlagen “überholt” werden sollen. Die Kinder kommen wieder mal viel zu spät ins Bett. Und auch nach der Zubettgehzeit sind wir noch mit der Wäsche beschäftigt. 

Am nächsten Tag starten wir nach dem Dumpen, Frischwasser auffüllen und abspülen. Wir fahren am Stadtpark vorbei. Spielplatz, wieder mal ein richtig toller. Nebenan die heißen Mud Pools anschauen. Anschließend noch Eltern Wellness. Kneipen für Warmduscher oder für erschöpfte Eltern, denn hier gibt es heiße “Kneippbecken” für die Füße. Würde mir zuhause auch gefallen. Nebenan steht mal wieder ein BBQ. Kurz noch Mittagessen beim Mexikaner. Tolles Essen und die Kinder benehmen sich auch. Jedes Mädel bekommt zusätzlich noch ein Kuscheltier. Eine wirklich sehr nette Geste. 

 

Danach geht unsere Tour weiter. Ich möchte unbedingt noch bei den Redwoods vorbei. Auf dem Parkplatz ist viel los. Zum Glück finden wir mit dem kleinen Frosch überall einen Platz. Wir laufen eine Runde durch die Redwoods. Eine kleine, nette Wanderung. Natürlich hätten wir auch den Treewalk machen können, aber mal im Ernst, so schön es ist, über Hängebrücken wie in Avatar die Bäume entlang zu laufen, so ist es doch nur Geldmacherei. Die Redwoods gefallen uns, aus Amerika kennen wir jedoch andere Kaliber. Sie sind eben nicht Heimisch und wurden nur als Holzwirtschaft-Ressource angelegt.  

 

Unsere Reise geht weiter. Schon letztes Mal wollten wir nach Coromandel. Dieses Mal haben wir endlich Zeit eingeplant für diese tolle Gegend. Wir freuen uns schon. Sonne, Strand, Meer, die Cathedral Cove, der Hot Water Beach. In heißen Pools baden. Juhuu, Coromandel, wir kommen. 

 

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