Feilding hat uns gut gefallen. Gut, nachts waren die einen Toiletten wieder verschlossen, aber dafür waren die anderen offen — der Weg dorthin eine halbe Weltreise. Übrigens gibt es hier in Neuseeland auch verrückte. Sind die „coolen Typen“ doch tatsächlich mit so einem alten Pickup mit Allrad im Fluss rumgefahren und stecken geblieben. Wir haben uns amüsiert. Nach einigem Hin und Her sind sie dann rausgezogen worden. Das Ganze ging dann noch ein paar Mal so. Wahrscheinlich war es geplantes „zu Schrott fahren“. Wir wissen es nicht. Der freie Platz war jedenfalls ein Glücksgriff, sogar die Hängematte konnten wir aufhängen. Es waren eine Menge Leute da, hatte es doch den Charme eines freien Campingplatzes …
Morgens vor der Abfahrt dann noch dumpen. Vor allem weg von dem komischen Typen, der irgendwie nicht ganz koscher war.




Der Plan — Tongariro. Ein lang ersehntes Ziel. Als wir vor 7 Jahren zuletzt hier waren, war es trist. Keine Sonne, schlechtes Wetter,… die Location in der wir nächtigten, ein altes Hostel mit einem ziemlich sonderbaren Type als Chef. Zufällig kamen wir vorbei. Dieses Mal empfing uns die Gegend sonnig. Ein verlassener Wintersportort. Zur kalten Jahreszeit bestimmt ganz anders, mit Après Ski und Remmidemmi. Für uns schwer vorstellbar bei diesen warmen Temperaturen.
Stellt sich uns nur die Frage, wo bleiben? Dieses Mal hatten wir nichts gebucht, hatten wir doch die letzten Tage schlechtes Internet. Wir steuerten den ersten freien Campingplatz. Einen DOC an und mussten feststellen, dass er voll war. Trotzdem war ein kleines Mittagessen drin. Nebenher suchte ich verzweifelt nach einer Bleibe und telefonierte ab. Tja, hätten wir uns mal rechtzeitig gekümmert, alles ausgebucht. Der Lichtblick, eine Hütte, 2 Nächte für insgesamt 120$, Discovery Camping — bei dem Namen muss das ja gut sein. Check In also 15.00 Uhr. Genug Zeit für eine kurze Wanderung.

Ein hike der es in sich hatte. Hier waren wir auch letztes Mal schon. Damals aber ohne Aussicht und bei schlechtem Wetter. Der Weg, nicht weit aber ziemlich steil abfallend und geröllig. Ich hatte die große die meiste Zeit an der Hand. Zum Glück hatte in dem Fall jeder ein Kind. Trotzdem, die große war begeistert, so war es doch ein ganz schönes gekraxel. An einem wunderschönen Fluss machten wir eine Pause. Tolle Gegend. Imposant! Sichtbar wo einst die Lava sich ihren Weg bahnte. Zwischendrin noch Familienfotos die natürlich misslangen. Also zurück zum Auto damit wir noch pünktlich zum Plaza kommen.







Geparkt haben wir am Hang. Beim wegfahren dann die Katastrophe. Der Reifen, eingegraben. Ziemlich krass wenn man bedenkt wieviel Leute hier tagtäglich parken. Alleine mit Kindern am Abhang anschieben?! Der Verkehr auf dieser Straße war leicht „überschaubar“. Ich habe dann ein Auto angehalten. Ein paar Deutsche. Erwachsener Sohn mit den Eltern. Alle halfen – Bingo, welch ein Glück!
Also nix wie weg. Danke für die Aussicht, aber auf sowas haben wir keinen Bock mehr. Noch ein Stopp an einem der Wasserfälle mit Gollum und so… Nette Gegend — dieses Mordor, vor allem bei Sonnenschein!




Angekommen am Campingplatz waren wir mal wieder viel zu spät dran. Kurz die Hütte auschecken, dann noch was Essen. Dass es in dieser Gegend so rein gar nichts gibt, war uns dann bis dato nicht klar. Das Abendessen waren dann Burger, mangels Alternativen und Zeit vom einzigen offenen Imbiss. Ordentlich teuer, für nur Burger.
Ein Gutes hatte das ganze. Wenn man mit dem Camper vor einer Hütte steht, ist das schon ordentlich praktisch, weil man nicht jedes Mal die Betten umbauen muss. Trotzdem war der Platz an sich eher für Backpacker. Kein Spielplatz. Die Bäder, low low low budget, nur mit einem Vorhang, kaum Plaza zum Umziehen. Mit zwei Kindern war die kleine Dusche eine riesige Herausforderung. Die einzige größere Dusche natürlich, wie immer belegt. Die Küche, wer es kennt, mit typischem Hostel-Geruch, der vor allem mich an alte Zeiten erinnerte. Dafür war die Abendstimmung herrlich. Ebenso der Sternenhimmel.
Am nächsten Tag ging es dann mit der Skywaka Gondola auf den Mt. Ruapehu 2020m ü.M. Er ist mit 2797m der höchste Vulkan Neuseelands. 39$ pro Erwachsener, die Kinder durften umsonst, einfach nett! Es war eine mächtige Erfahrung, auf so einem Vulkan zu laufen. Ich denke, die Bilder sprechen für sich! Eines der tollsten Erlebnisse in Neuseeland. Wenn wir wieder kommen, dann bitte einmal den Tongariro Crossing!












Der Tag war jung. Danach der Taranaki Falls Track. Die große war danach natürlich kaputt. Aber wir Eltern konnten uns wirklich nicht satt sehen. Die Pause unter dem Wasserfall war wunderschön. Wenig Menschen, obwohl uns zuvor gefühlt eine halbe Schule entgegenkam. Wie schön kann ein Land eigentlich sein? Eine Nacht noch und dann ist Silvester.




